Nimbus und Mayla
-Arschlochhalter, die ihre Tiere wie Biomüll entsorgen-
Nimbus:
Ich wache auf. Die Welt ist dunkel und kalt. Jeder Atemzug brennt wie Feuer. Mein Hinterbein schmerzt so sehr, dass ich kaum atmen kann. Ich liege mitten auf der Straße, der Asphalt brennt an meinen Wunden. Immer wieder huschen meine halbgeschlossenen Augen über den Horizont. Vielleicht, nur vielleicht, sehe ich ein vertrautes Gesicht: Die Menschen, die mich zuletzt gestreichelt haben, denen ich meine Schnurrhaare anvertraut habe.
Doch niemand kommt. Kein sanftes Flüstern. Kein beruhigendes „Alles wird gut, Kleiner.“ Kein liebevolles Streicheln, das die Schmerzen lindert. Stattdessen rasen Autos vorüber und mein leiser Flehton bleibt ungehört. Jeder Sonnenstrahl wird mir zur Qual, jede Bewegung zur Tortur. Aber aufgeben? Nein. Ich hoffe weiter, dass sie sich an mich erinnern – an mein weiches Fell, mein leises Schnurren, meine treuen Augen.
Als schließlich Fremde auf mich zulaufen, mache ich einen letzten Versuch, meinen Kopf aufzurichten. Vielleicht sind sie ja meine Retter. Mit letzter Kraft maunze ich. Sie heben mich vorsichtig auf, legen mich warm in eine Decke und tragen mich zum Auto. Mein Herz schlägt schneller. Vielleicht ist das der Anfang von etwas Neuem – von einer Chance, die meine „Besitzer“ mir nie gegeben haben.
Ich werde in einer Tierarztpraxis versorgt. Ich bin nicht gechipt und wo ich hingehöre weiß man so nicht. Als unkastrierter Freigänger in einem Landkreis mit Kastrations-, Chip- und Registrierungspflicht bedeutete ich ihnen scheinbar nicht viel.
„Sie“, die meine Familie sein sollen, werden gesucht. Sie melden sich mittags in der Tierarztpraxis. Mit unterdrückter Telefonnummer und blieben anonym. Sie können meine Behandlung nicht bezahlen und mein gebrochenes Bein nicht reparieren lassen. Es gibt aber andere Menschen, die es können und deshalb sollen sie einen Abgabevertrag unterschreiben. Sie kamen nie und haben auch nicht mehr nach mir gefragt.
Am nächsten Tag wurde ich von der Tierhilfe in die Klinik gebracht, wo ich bleiben muss. Montag werde ich operiert. Kostenvoranschlag: 3.500 €
Mayla:
Mayla, ein junges, zartes Kätzchen, wurde vor einigen Tagen als Fundtier gemeldet. Schnell stellten wir fest: Ein großes Hämatom am Unterbauch, starke Schmerzen beim Urinabsatz. Ab zum Tierarzt. Ultraschall, Urinuntersuchung, Antibiotika und Nachsorge – ein überschaubarer, aber wichtiger medizinischer Eingriff. Kostenpunkt: ca. 300 €.
Gestern meldete sich der vermeintliche Besitzer: Er konnte mit einem Chatverlauf und einem Foto tatsächlich nachweisen, dass Mayla „seine“ Katze ist. Er hatte sie gerade erst „Per Handschlag“ aus Gifhorn erworben und sie sei ihm sofort abgehauen.
Doch kaum hörte er, dass er für die Tierarztkosten aufkommen müsste, antwortete er, die Sache habe sich erledigt und brach darauf jeglichen Kontakt ab und blockierte uns überall.
Auch Mayla blieb allein zurück – bis sie nun liebevoll auf einer Pflegestelle aufgepäppelt wird und erstmals in ihrem kurzen Leben Geborgenheit spürt.
Was wir daraus lernen – und wie ihr euch schützen könnt
• Adoptieren heißt: Verantwortung tragen
Ein Tier ist kein Spielzeug, das man weglegt, wenn es unbequem wird. Es ist ein Lebewesen, das Schutz, Fürsorge und – ja – finanzielle Rücklagen braucht.
• Tierarztkosten können schnell existenziell werden
• Knochenbruch bei Nimbus: rund 3.500 €
• Hämatom & Blasenentzündung bei Mayla: rund 300 €
• Tierversicherung: Eine Überlegung wert
– OP-/Unfallversicherung: Deckt Kosten ab, wenn die Katze angefahren wird oder einen Bruch erleidet.
– Krankenversicherung: Übernimmt Teilkosten für Behandlungen, Antibiotika, Nachsorge.
– Tipp: Vergleicht Tarife und achtet auf Deckungssummen, Selbstbeteiligung und Wartezeiten. Gerade bei jungen Tieren lohnt sich ein frühzeitiger Abschluss – bevor Vorerkrankungen ausgeschlossen werden!
• Kommunikation & Vorsorge
Sprecht mit eurem Tierarzt über mögliche Notfallkosten und legt – wenn möglich – einen kleinen „Tier-Notfall-Fond“ an. Schon 50 € im Monat können euch und eure Fellnasen im Ernstfall enorm entlasten.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass kein Tier mehr allein auf der Straße leiden muss und jeder Haushalt weiß, was es wirklich heißt, ein Tier aufzunehmen.
Teilt bitte diesen Beitrag und helft, das Bewusstsein für echte Tierverantwortung zu schärfen!



