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Für Squeezy/Peppino.

Weil niemand sich von Kippenstummeln und Müll ernähren müssen sollte

Ich erinnere mich an den Wind, in dem ich mich immer wohl gefühlt habe. Daran, wie er meine Flügel trug und an das schöne, warme Gefühl, wenn die Sonne auf mein Gefieder schien.

Ich erinnere mich an meinen Partner. Er war mein Anker. Wir flogen gemeinsam über die Dächer, suchten Körner, bauten unser Nest zwischen kalten Steinen und hatten uns.

Damals waren wir frei. Wir waren stark.

Heute? Heute lag ich in der Innenstadt auf dem Boden.

Meine Flügel waren so schwer, meine Beine taub.

Ich konnte mich kaum bewegen… nur noch über den Boden robben.

Mein Gefieder war verklebt und ich hatte furchtbare Schmerzen und Todesangst.

Schon lange war ich so hungrig, dass ich alles pickte, was ich fand. Staub, Dreck, kleine Stücke von egal was, die wie Futter aussahen.

Ich wollte leben.

Aber ich konnte nicht mehr.

So viele Menschen gingen an mir vorbei.

Ich sah ihre Schuhe, ihre Schatten.

Manche schauten kurz zu mir hin und dann richtig angeekelt wieder weg.

Ich hörte Kinder lachen, erinnere mich an die Tritte gegen meine Freunde.

Ich dachte an all die anderen Tauben, die ich kennengelernt habe und die einfach irgendwann verschwunden waren.

Und ich fragte mich, ob sie vor ihrem Tod auch so da lagen wie ich?

Ob sie auch gehofft hatten, dass jemand stehen bleibt?

Ich wünschte, mein Partner wäre da.

Er würde mich wärmen, wie früher, wenn es kalt war.

Aber er war fort. Verhungert.

Und ich war allein.

Dann war da jemand, der mich sah. Sie kümmerten sich, gaben mir Futter und sie brachten mich in die Tierärztliche Hochschule Hannover.

Dort fanden sie heraus, dass meine Wirbelsäule verletzt ist.

Dass ich all das schlechte Pickzeug geschluckt hatte, weil ich so verzweifelt war. Dinge, die niemand essen sollte.

Dass ich langsam verhungert wäre mitten unter Menschen in einer reichen Stadt wie Wolfsburg.

Aber ich bin nicht vergessen worden.

Jemand hat hingeschaut.

Jemand hat mir gezeigt, dass mein Leben etwas wert ist. Ein Mensch kann für uns den Unterschied machen.

Ich war eine Stadttaube.

Doch ich fühlte Liebe, Schmerzen, Angst und Leid.

Ich wollte leben.

Bitte, wenn ihr uns seht…

bleibt stehen.

Schaut hin.

Helft.

Denn jedes Leben zählt.

Auch meins.

ℹ️ Wissenswertes über Stadttauben

Damit Vorurteile endlich aufhören!

Stadttauben sind keine Wildtiere.

Sie stammen von gezüchteten Haus- und Brieftauben ab, die vom Menschen gezüchtet und später sich selbst überlassen wurden.

Sie sind abhängig von uns.

Sie finden kaum artgerechtes Futter und sterben oft an Hunger oder durch verschluckte Abfälle.

❤️ Tauben sind intelligent und sozial.

Sie erkennen Gesichter, bleiben ihren Partnern treu und ziehen ihre Jungen gemeinsam groß.

Ein Taubenpaar bleibt ein Leben lang zusammen.

Wenn einer stirbt, trauert der andere oft tagelang.

🚫 Tauben leiden unter Verfolgung und Unwissen.

Vergrämungsmaßnahmen, Fütterungsverbote und fehlende Taubenschläge führen zu Elend jeder einzelnen und nicht zu weniger Tieren.

Taubenschläge mit kontrollierter Fütterung und Eiaustausch sind der einzige tierschutzgerechte Weg, die Population langfristig zu verringern.

Jede Taube ist ein fühlendes Lebewesen.

Sie spürt Hunger, Angst, Schmerz und sie hat das gleiche Recht auf Hilfe und Mitgefühl wie jedes andere Tier.

Möchtest du dich für Tauben in unserer Stadt engagieren? Melde dich ❤