-Pommes-
ein sehr persönliches Update von Jenny
Ich habe mich ganz bewusst erst jetzt zu einem Update entschieden.
Nicht, weil es nichts zu erzählen gäbe… sondern, weil ich Angst hatte.
Angst vor den Reaktionen. Vor euren Reaktionen!
Was, wenn die Operation doch die falsche Entscheidung gewesen wäre?
Was, wenn die Operation nicht erfolgreich gewesen wäre?
Ich hatte so sehr gehofft, dass Pommes eine Chance bekommt und gleichzeitig diese große Angst im Nacken: die Stimmen, die sagten „Ich hab’s dir doch gesagt. Du wirfst das Geld aus dem Fenster raus, die Operation ist unnötig.“
Viele Menschen, auch Menschen mit viel Erfahrung mit gelähmten Katzen, meinten, eine Operation würde kaum Erfolg bringen.
Und manchmal frage ich mich:
Wie viele Katzen haben vielleicht nie eine Chance bekommen, weil man dachte, sie hätten keine?
Die Zeit nach der OP war schwer! Nicht nur für Pommes, sondern auch für mich. Dazu haben die Reaktionen der Menschen einen riesen Teil zu beigetragen. Seitdem ging es mir nämlich tatsächlich richtig dreckig.
Die Kommentare, die Anfeindungen, das ständige Rechtfertigen.
Manchmal wurde ich sogar beschimpft und bedroht, während andere mir vorwarfen, zu schnell zu handeln.
Zwischendurch, als ich dachte, es sei endlich Ruhe eingekehrt, wurde ich sogar wieder von jemandem angefeindet, der in Pommes’ Geschichte verwickelt war.
Jemand, der es gut mit ihm meinte, aber einfach falsch gehandelt hat.
Sogar mit Anzeige wurde mir gedroht, obwohl ich diese Person während der ganzen Geschichte immer in Schutz genommen habe, mich fair verhalten habe, obwohl ich wahnsinnig wütend auf sie war.
Der Fall ging durch mehrere Facebook-Gruppen. Zum Glück kennen mich die meisten Leute, wissen wofür ich stehe und stärken mir den Rücken.
Die Prognose nach dem Besuch an der Tierärztlichen Hochschule im September war tatsächlich eher düster.
Laufen? Vielleicht mal zwei Schritte, bevor er wegkippt.
Diese Worte haben mir einen ganz schönen Dämpfer verpasst, denn ganz am Anfang klang die Prognose so viel hoffnungsvoller.
Seit kurz nach der Operation hieß es: regelmäßig Physiotherapie, üben, üben, üben.
Und eigentlich waren da jeden Tag kleine Fortschritte
Blase ausdrücken. Darm entleeren. Waschen, waschen …
Und dann diese riesige Verantwortung:
Zu entscheiden, dass man jedem Tier eine Chance gibt, das eine hat.
Auch wenn der Weg steinig ist, auch wenn man manchmal zweifelt, auch wenn man Angst hat. Weil es immer jemand schlecht redet.
Zwischendurch immer wieder diese
Gedanken, was diesem kleinen Kater nur zugestoßen ist. Wurde er misshandelt? Geschlagen?
Pommes hat wahnsinnige Angst vor Männern.
So schnell er kann, robbt er davon, wenn einer kommt.
Und trotzdem….dieser Wille, dieses Vertrauen, das langsam zurückkommt.
Und dann siehst du, wie liebevoll er mit seinen (im Moment noch gehandicapten) Katzenkumpels umgeht.
Und jetzt?
Ist unser Weg immer noch lang. Aber weißt du was?
Man braucht im Leben nur einen, der an einen glaubt, um etwas zu schaffen und Pommes hatte mit euch gleich mehrere! ![]()
Könnte er, würde er jetzt mit einem verschissenen Superheldencape über Hollywood fliegen. ![]()
Kann er leider nicht, aber was er kann?
Laufen.
Noch nicht perfekt, aber jeden Tag ein bisschen besser.
Pommes zeigt mir jeden Tag, was Mut wirklich bedeutet.
Und dass es sich lohnt, für Lebewesen zu kämpfen – selbst wenn die Welt manchmal laut dagegen schreit. ![]()
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