-Inky-
Meine kleinen Pfoten zittern, während ich auf diesem fremden Flauschikissen sitze.
Die Fahrt hierher war eine ganz schön lange Reise! Ich kann mich kaum erinnern, wie die Welt vor dem ruckelnden Auto aussah.
Alles was im Moment in meinem Kopf ist, ist der fiese Schmerz in meinem Bauch und das ungewohnte Klackern auf der Straße unter mir.
Ich war nie allein… zumindest nicht bis sie alle verschwanden.
Meine Geschwister, mit denen ich immer zusammengekuschelt geschlafen habe, die warmen Körper zusammen als ein riesen Fellball.
Sie sind nicht mehr da…
FIP hat sie alle geholt. Jetzt holt FIP noch mich.
Nur ich atme noch und das fühlt sich seltsam an. Als hätte ich Schuld an allem, daran, dass sie gestorben sind.
Meine kleine Welt ist ganz schön eng geworden: Eine große, drückende Kugel in mir drin. Es ist fast so, als hätte jemand einen Ballon in mich hineingetan.
Manchmal schrecke ich aus dem Schlaf hoch und spüre wie mein Herz mir bis zum Hals klopft, doch mein Körper ist zu schwach.
Immer wieder flüstert etwas in mir: „Du darfst nicht aufgeben.“
Aber manchmal ist dieser Gedanke so weit weg, dass alles was ich möchte ist, bei meinen Geschwistern zu sein.
Dann öffnet sich die Autotür und es wird hell und ganz wonnig warm. Die Menschenhände heben mich vorsichtig hoch und sagen: „Wir haben dich hergebracht, um dir zu helfen.“
Hier gibt es ein Versprechen:
Pflege, Hoffnung, vielleicht sogar Heilung.
Über mir höre ich ein Herz schlagen und jeder Atemzug ist ein Versprechen
dass ich nicht länger alleine bin.
Nun sitze hier. Mucksmäuschenstill und mit glasigen Augen, die in andere glasige Augen gucken.
Darin sehe ich einen Wunsch, der ganz doll nur für mich ist:
Der Wunsch, dass ich leben darf. Nein, nicht nur zu überleben, sondern zu spielen, zu schnurren, alle Schmerzen hinter mir zu lassen.
Und wir werden kämpfen, so gut wir können.
Bitte denkt alle an mich und schickt mir Kraft.