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Löwenherz

Diese traurigen, eingefallenen Augen, da lag er, dieser kleine, viel zu dünne Kater.

Zusammengekauert in seiner Box.

Kaum mehr als ein Schatten seiner selbst.

Sein Körper klapperdürr und das Fell stumpf, seine Nase verkrustet vom ständigen Niesen.

Diese traurigen Augen blickten wie durch uns hindurch. Sie waren müde, sie waren erschöpft und leer. Als hätte das kleine Tier jede Hoffnung aufgegeben.

Und dann die ersten Ergebnisse:

Felv positiv…

Dazu eine schlimme Anämie.

Schmerzhaft vereiterte Zähne.

Fieber. Austrocknung.

Krank bis in die letzte kleine Faser, in jedes winzige krumme Schnurrhaar.

Da steht man dann mit einem dummen Gesicht und mit Pipi in den Augen mit dem Laborzettel in der Hand und mit einem gebrochenen kleinen Wesen im Arm über dessen Leben man entscheiden soll…

Ist es richtig, ihn gehen zu lassen?

Oder:

Ist da noch ein Funke Hoffnung?

Jeder hat eine Chance verdient und wir wollen noch nicht aufgeben.

Tag für Tag hat Jana ihn gefüttert, gepflegt, gestützt, gehalten und ihn vollgequasselt.

Jede Mahlzeit musste sie ihm einflößen.

13 beschissene Tage lang hat er nichts selbst gefressen.

13 beschissene Tage zwischen Angst, Hoffnung, Zweifel, Liebe.

Ist das alles richtig gewesen?

Und heute?

Heute hat Hatschi das erste Mal selbst gefressen.

Junkfood wie ein Schaufelbagger…

Aus eigener Kraft!

Und hier zum zweiten Mal:

Pipi in den Augen ❤

Ein Moment, der alles wert war.

Er ist noch lange nicht gesund und unser gemeinsamer Weg ist noch lang, aber wir gehen ihn mit ihm.

Weil er leben will.

Weil wir an ihn glauben.

Weil jedes Leben zählt.

Auch das eines kleinen Katers namens Hatschi.

Gerade dieses.