-Das Glaukom bei Katzen-
Ein vergrößertes Auge bei einer Katze ist i.d.R nicht normal und mit starken Schmerzen verbunden.
Bereits zum 2. Mal haben wir eine Katze mit Glaukom übernommen. Wir möchten heute über dieses wichtige Thema aufklären und bitten euch, jeden mit einem betroffenen Tier sofort zum Tierarzt zu schicken. Leider wird hier die gewohnte, lustige Art unserer Texte fehlen, denn es macht einfach nur wütend und traurig. 2 Katzen, die innerhalb kurzer Zeit an uns abgetreten wurden und die vorher viel zu lange mit unfassbaren Schmerzen leben mussten. Sorry, aber DAS tut schon beim Zugucken weh. Wie kann man denken, es würde das Tier nicht stören?
-Das Glaukom bei Katzen-
Ein Glaukom ist eine Erkrankung, bei der der Augeninnendruck (intraokularer Druck, IOD) dauerhaft erhöht ist. Der Abfluss des Kammerwassers (Flüssigkeit im Auge) ist gestört, wodurch sich Druck auf den Sehnerv und die Strukturen des Auges aufbaut.
Ursachen können sein:
-Primäres Glaukom: selten bei Katzen, meist genetisch bedingt.
-Sekundäres Glaukom: deutlich häufiger, entsteht infolge anderer Erkrankungen, z. B.:
-Uveitis (Entzündung im Augeninneren)
-Trauma oder Verletzung des Auges
-Tumoren oder Abszesse im Auge
-Luxation (Verrutschen) der Linse
Symptome / klinische Anzeichen können sein:
-vergrößertes oder hervortretendes Auge (Buphthalmus)
-Trübung oder bläuliche Verfärbung der Hornhaut
-erweiterte, starr wirkende Pupille
-Rötung der Bindehaut und vermehrter Tränenfluss
-Schmerzen: Katze kneift Auge zusammen, reibt den Kopf, ist berührungsempfindlich
-Veränderungen im Verhalten: Rückzug, verminderter Appetit, reduzierte Aktivität
-fortschreitender Sehverlust bis zur vollständigen Erblindung
Diagnosestellung:
-Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie): Normalwert 10–20 mmHg, bei Glaukom häufig >30 mmHg
-Ophthalmologische Untersuchung: Beurteilung von Hornhaut, Linse, Sehnerv und Kammerwinkel
-Bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen) bei Verdacht auf Tumoren oder Verletzungen
Folgen?
-irreversible Schädigung des Sehnervs
-vollständige Erblindung des betroffenen Auges
-anhaltende, starke Schmerzen – vergleichbar mit schweren Kopfschmerzen/Migräne beim Menschen
-im fortgeschrittenen Stadium: Vergrößerung des Auges, Gefahr einer Sekundärinfektion
Behandlung:
-Medikamentöse Therapie wie drucksenkende Augentropfen (z. B. Carboanhydrasehemmer, Betablocker, Prostaglandin-Analoga… je nach Tier), entzündungshemmende Medikamente. Hier sind zwingend engmaschige Kontrollen und mehrmals tägliche Medigaben notwendig
-Chirurgische Maßnahmen
Enukleation (Entfernung des Auges): häufig die einzige Möglichkeit, um das Tier dauerhaft von Schmerzen zu befreien
-in seltenen Fällen alternative Eingriffe (Laser, Zyklokryotherapie), aber weniger verbreitet bei Katzen
Prognose?
Die Heilung ist leider nicht möglich. Schäden am Sehnerv sind irreversibel. Früh erkannt und konsequent behandelt, kann das Fortschreiten aber verlangsamt werden!
!Bei fortgeschrittenem Glaukom ist die Entfernung des Auges oft die einzige tierschutzgerechte Option, da Schmerzen sonst nicht beherrschbar sind!
Wichtiger Hinweis:
Ein Glaukom ist bei Katzen immer ein tierärztlicher Notfall. Je früher die Diagnose gestellt wird, desto besser kann unendliches Leiden verhindert werden.
Der armen Blair wurde erst durch eine befreundete Tierschützerin geholfen. Leider ist Blair auch Leukose positiv. In einigen Wochen sucht sie ein schönes neues Zuhause.
