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Vom „Leben“ gezeichnet

Viele von euch nehmen Anteil an Günnis Schicksal.

Günther, der kleine Französische-Bulldoggen-Rüde mit der schlimmen Haut. Der arme Kerl, der so ein scheiß Schicksal erleben musste. Ein Schicksal, das er mit vielen anderen Leidensgenossen teilen musste.

Seine Geschichte ist leider nicht mehr bis zu ihrem Ursprung zurück zu verfolgen, aber den Teil, den wir nachverfolgen können, teilen wir heute gerne noch einmal mit euch. Einige haben die Geschichte nicht miterlebt.

Für viele Menschen und für viele unzählige Seelen war es über Jahre hinweg ein Kampf. Ein Kampf gegen Windmühlen wie es schien. Aber hey, auch Windmühlen sind nur große Türme mit Flügeln dran.

Eine über 70jährige Frau „bewirtschaftete“ mit Erlaubnis des zuständigen Veterinäramtes einen pompösen Hof im Emsland. Gepflegte Gärten, grüne Wiesen und unzählige Dekofiguren und Blümchen an den Zwingern waren hier zu finden.

Der Schein trügt. Animal Hoarding ist eine Krankheit. Mit der amtlichen Erlaubnis zum Halten von knapp 40 Hunden, was für eine einzelne Person in dem Alter sowohl physisch, als auch finanziell wirklich schon kaum zu bewerkstelligen ist, sammelten sich mindestens 72 Hunde an. Das war die Anzahl der im Februar 2020 lebend aufgefundenen Hundeseelen. Zuvor wurden jedoch bereits einige weg geschafft.

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Glücklicherweise konnte nach vielen vielen Jahren durch mehrere zusammen spielende Faktoren endlich Licht hinter das sich bereits über Jahrzehnte heraus kristallisierende grausame Theater gebracht werden. Der Hof, der auch von vermeintlichen Wolfsburger „Tierschützern“ stets als „Schutzhof“ und Paradies für alte, gefährliche oder nicht mehr gewollte Hunde angepriesen wurde, stellte sich als regelrechter Schmutzhof dar. Die Hunde wurden dort lediglich aufbewahrt.

In einer großen Aktion und in Zusammenarbeit mehrerer Tierschutzereine und vieler Tierheime aus ganz Deutschland konnte vielen Tieren (nicht nur den Hunden, sondern auch rund 100 Geflügeltieren) geholfen werden. Einige Hunde konnten jedoch leider nur noch von ihrem Leid erlöst werden. Uns allen bleiben wohl die Erinnerungen an die gezeigten Bilder derer, die mit ihrer letzten Kraft versucht haben, sich aufzuraffen, um aus ihren eisigen, matschigen Löchern zu kriechen, um dann nach einem Meter komplett zusammenzubrechen.

Es ist vorbei.

Dort hört niemand mehr jemanden schreien, die dumpfen Schläge, die Striemen an den Tierkörpern, die gebrochenen Knochen, die zerfetzten Überreste in den Zwingern, die toten Hundekadaver in der Knochengrube und zwischen den Hühnern… All das muss Vergangenheit bleiben.  

Günther und Sir Archie sind zwei der vom schrecklichen Hof geretteten und von uns übernommenen Hunde.

Sir Archie lebt nach seiner Genesung glücklich bei einer liebevollen Familie und genießt nun ein traumhaftes Leben.

Bei Günther sind die Behandlungen leider langwieriger und noch nicht abgeschlossen. Auch er wird, seitdem er vom Hof gerettet wurde, engmaschig tierärztlich betreut. An dieser Stelle möchten wir euch für eure vielen Kommentare und für die lieben Worte und Empfehlungen danken!

Günni wog,  als er bei uns angekommen ist, knapp 9 kg. Man konnte Klavier auf seinen Rippen spielen und er hatte großflächige, krustige Hautveränderungen und war fast komplett kahl und hatte furchtbare Schmerzen. Mittlerweile ist er bei knapp 13 kg und genießt auch sein Leben bei seiner neuen Mama. Leider gibt es immer wieder Rückschläge was die Behandlung seiner Hautprobleme angeht und es ist ein steter Kampf. Zudem macht sein Bewegungsapparat Probleme. Durch die vorhergehenden, offensichtlich schwerwiegenden Misshandlungen hat der kleine Rüde mehrere unbehandelte Knochenbrüche davon getragen.

Dank eurer Hilfe können wir immer weitermachen und müssen weder Kosten noch Mühen für den kleinen Kerl scheuen.

Trotz des ganzen Stresses und der gesundheitlichen Einschränkungen hat auch Günni ein schönes Leben. Wir fügen euch eine „Chronik“ der Behandlungsstufen als kleine Bildergalerie dazu und möchten euch von ganzem Herzen für eure grandiose Unterstützung danken!

Hier sieht man ganz genau wie es bergauf ging. Leider bringt Facebook die Reihenfolge etwas durcheinander. Wir sind uns sicher, Dank eurer Hilfe auch noch den letzten Rest zu schaffen!

P.S. Gegen die Hofbetreiberin und das Veterinäramt haben wir Strafanzeige erstattet. Wir hoffen, dass die Strafen angemessen ausfallen und der Betreiberin ein für alle Mal ein Ende gesetzt wird.. So etwas darf sich nicht wiederholen. Sie soll angeblich immer noch Hunde bei sich haben.

Auch darf nicht vergessen werden, dass es immer noch Hunde gibt, die von ihren früheren Besitzern vermisst werden. Sie wurden bei der Räumung nicht aufgefunden. Bei einer vom Veterinäramt genehmigten Einrichtung müssten eigentlich die Bestandsbücher (sofern diese existieren) hier Auskunft geben…