Nur für Notfälle:  0176 / 70914819

SIRA

„Ich glaube jetzt daran, dass alles wieder gut werden kann.“

von Sira, einer kleinen Katze mit großer Hoffnung.

Ich erinnere mich an den Tag, an dem sie kamen, als wäre es gestern gewesen. Zuerst war da nur Lärm.

Schritte. Stimmen. Türen, die aufgebrochen wurden.

Ich war in Panik. Ich hatte mich verkrochen, ganz tief in eine Ecke gedrückt. Ich wusste nicht, was passieren würde. Ich hatte nur Angst.

Ich habe mein ganzes Leben gelernt, dass Menschen gefährlich sind. Dass es besser ist, still zu sein, sich klein zu machen. Mein Körper tat weh, besonders mein Schwanz. Ich habe ihn einfach nur eingeklemmt, irgendwie weggehalten, weil jede Bewegung schmerzte. Ich hatte nichts – keinen Schutz, keinen Namen. Nur Schmerzen und Angst.

Und dann… war da plötzlich jemand, der nicht schrie. Der nicht trat. Der nicht wegsah.

Eine Hand, die mich vorsichtig berührte. Eine Stimme, die leise sprach. Wärme.

Ich wollte nicht glauben, dass das echt ist. Also habe ich gefaucht. Ich habe mich versteckt. Tagelang. Ich konnte nur in der Ecke liegen, verkrümmt. Mein Körper war schwer, mein Herz noch schwerer. Ich wusste nicht, ob ich jemals wieder vertrauen könnte.

Ob ich überhaupt lebendig genug war, um es zu versuchen.

Doch dann, ganz langsam, kam etwas zurück, das ich nie richtig gekannt hatte: Hoffnung.

Ich habe leise miaut. Ganz vorsichtig. Und sie hat zurückgesprochen. Geduldig. Liebevoll. Immer wieder. Jeden Tag. Und irgendwann – habe ich zugelassen, dass sie mich berührt. Nicht mehr nur mit der Hand, sondern mit etwas viel Tieferem.

Heute bin ich Sira.

Ich habe einen Namen. Ich habe ein Herz, das wieder schlägt – nicht nur aus Angst, sondern auch vor Freude.

Ich lasse mich streicheln. Ich komme von selbst, wenn ich sie sehe. Ich traue mich. Ich schnurre sogar.

Und zum ersten Mal habe ich das Gefühl: Es wird alles gut.

Ich wurde operiert. Meine Gebärmutter war schwer vereitert – eine Entzündung, die unbehandelt tödlich endet. Während der Narkose wurde ich geröntgt. Und dabei zeigte sich: Mein Schwanz ist hoch abgerissen. Vielleicht durch Gewalt. Vielleicht durch Wegsperren. Vielleicht durch Gleichgültigkeit.

Ob mein Schwanz bleiben darf, wissen die Menschen noch nicht. Vielleicht muss er amputiert werden. Aber jetzt ist da jemand, der auf mich achtet. Der bei mir bleibt. Der mich nicht mehr aufgibt.

Ich brauche noch medizinische Hilfe. Ich brauche Geduld, Liebe und Sicherheit. Und ich brauche Menschen, die an meine Zukunft glauben.

Menschen wie dich!

Wenn du helfen willst, dass ich vollständig gesund werde – bitte unterstütze mich mit einer Spende. Jeder Euro hilft, damit ich wieder ganz Katze sein darf. Eine Katze, die spielt, schnurrt und liebt.

💛 Denn ich glaube jetzt daran, dass alles wieder gut werden kann. 💛

Danke, dass du mich siehst.

Deine Sira 🐾

———————

Fakten:

Einsatzbericht: Tierhalteverbot erneut missachtet – Katze in katastrophaler Haltung gesichert

In der vergangenen Woche waren wir gemeinsam mit dem Veterinäramt und der Polizei erneut im Landkreis Börde im Einsatz. Der Grund: Eine Frau, der bereits im letzten Jahr ein Tierhalteverbot auferlegt wurde, hielt erneut eine Katze – trotz der gravierenden Missstände in der Vergangenheit.

Bereits im letzten Jahr musste das Veterinäramt unter erschütternden Bedingungen 15 Katzen aus ihrer Obhut befreien. Die Tiere lebten in ausgeschalteten Backöfen und Gefriertruhen, auf engstem Raum, ohne Tageslicht, inmitten ihres eigenen Kots und Urins. Viele waren schwer deformiert, konnten kaum laufen, waren von Parasiten befallen und in einem katastrophalen Allgemeinzustand.

Vor kurzem wurde die Frau erneut beobachtet – am Fenster ihres Hauses saß eine ausgemergelte Katze. Der Verdacht lag nahe, dass wieder gegen das bestehende Tierhalteverbot verstoßen wurde.

Dank der aufmerksamen Meldung und in enger Abstimmung mit dem Veterinäramt und der Polizei konnte ein gemeinsamer Einsatz geplant werden. Fristgerecht erhielt die Frau eine schriftliche Verfügung zur Auflösung des Tierbestands. Die Zusammenarbeit verlief dabei absolut reibungslos – wir möchten besonders das Veterinäramt hervorheben, das mit großem Engagement, Fachkenntnis und Tierwohl im Fokus handelte.

Der Einsatz verlief spektakulär: Die Frau verweigerte den Zugang zum Haus, verschloss Türen und stellte Gegenstände als Barrieren auf. Der Schlüsseldienst musste mehrfach tätig werden, um den Zugang zu ermöglichen. Trotz dieser Hindernisse konnte letztlich eine Katze in einem noch stabilen Allgemeinzustand gesichert werden.

Wir sind dankbar für die professionelle, entschlossene und tierwohlorientierte Arbeit der Amtstierärzte und der Polizei.

Danke an alle Beteiligten – für euren Einsatz und euer Durchhaltevermögen.